Die Saatgut-Retter

Die Saatgut-Retter

S1 F1: Die Vielfalt unserer Nutzpflanzen ist in Gefahr. Egal ob Getreide, Gemüse oder Obst: Eine Handvoll großer Weltkonzerne versucht, den globalen Saatgutmarkt zu kontrollieren. Hilfreich dabei sind Patente auf Züchtungen sowie gesetzgeberische Vorgaben zugunsten der Konzerne, zum Beispiel auch in der EU. Denn längst haben die Lobbyisten erkannt, wie man mit Saatgut Milliarden verdienen kann. Kleine Zuchtbetriebe kämpfen immer härter um ihr Überleben. Und um die Rettung des vielfältigen Saatguts. Immer stärker bestimmen Saatgut-Konzerne den Lebensmittelmarkt - unterstützt von der EU. Sie verkaufen Hochleistungssorten, die Landwirte nicht mehr selbst vermehren können, sondern nach jeder Ernte neu hinzukaufen müssen. Nur noch selten erhalten Neuzüchtungen, die zum Nachsäen geeignet sind, überhaupt noch eine Zulassung. Jetzt plant die EU diese Regelungen, die große Konzerne bevorzugen, sogar noch auszuweiten. Nicht nur neue Sorten haben es schwer, überhaupt auf dem Markt zugelassen zu werden. Durch die Übermacht der Saatgutkonzerne, die auf ihre selbstgezüchteten Pflanzen sogar Patente halten, stehen viele alte und seltene Sorten vor dem Aus. Mittlerweile wachsen sogar nur noch rund 15 Prozent des Bioanbaus aus biologischem Saatgut. Der Rest stammt aus Laborzüchtungen der Großkonzerne.