Geisterschiff im Wattenmeer
Geisterschiff im Wattenmeer
S1 F1:
Im März 1822 läuft in der Elbmündung bei Cuxhaven ein Schiff auf Grund. Ein schwerer Orkan verhindert die Rettung, die Mannschaft kommt ums Leben, die Ladung geht über Bord. Bei dem Schiff handelt es sich um die "Gottfried", die von Triest nach Hamburg unterwegs war. Die Fracht - hunderte altägyptische Kostbarkeiten - hat der preußische Adlige Freiherr Menu von Minutoli zum Teil selbst ausgegraben, zum Teil im ägyptischen Luxor eingekauft. Die Havarie der "Gottfried" stürzt von Minutoli in den finanziellen Ruin und in eine persönliche Krise. Er träumte davon, in Berlin ein großartiges Museum zu bauen - zu Ehren des Vaterlandes und König Friedrich Wilhelms III.. Im Lauf der Jahrzehnte geraten Schiff und Ladung in Vergessenheit. Erst 2002 gibt es wieder eine erste heiße Spur. Die renommierte Ägyptologin Renate Germer entdeckt in der Ägyptischen Abteilung des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe die Haarlocke einer Mumie, die auf das Unglück an der Elbmündung hinweist. Schnell ist der Kontakt zu ihrem Kollegen Dr. Joachim Karig vom Ägyptischen Museum in Berlin hergestellt. Das Haus besitzt einen Teil von Minutolis Sammlerstücken. Der Wissenschaftler ist schon lange auf der Suche nach der verlorenen Fracht. Er hat immer gehofft, das Museum um einige imposante Objekte von der "Gottfried" bereichern zu können. Und Karig ist nicht allein. Der Techniker Rainer Leive, den er irgendwann auf seinen Streifzügen durch die Bibliotheken kennen gelernt hat, ist vom "Schatz der Gottfried" genauso fasziniert wie er selbst. Fast 30 Jahre ihres Lebens widmen sich die beiden Weggefährten der Suche nach dem Geisterschiff im Wattenmeer - nahezu unbeachtet von der Öffentlichkeit. Sie werten alte Seekarten aus und stellen mit Hilfe von Wind- und Strömungsmodellen zahlreiche Berechnungen der Sturmnacht an, in der das Schiff unterging. Dann glauben sie sich endlich am Ziel.