Unser Blick auf die Geschichte der Briten beginnt vor etwa zweitausend Jahren. Römische Armeen sind auf der Insel gelandet und haben bereits den Südosten des Landes besetzt. Von dort aus soll die an Rohstoffen reiche Insel gänzlich erobert werden. Doch die Vorfahren der heutigen Briten – die germanischen Völker der Kelten, Sachsen, Wikinger und Normannen – leisten heftigen Widerstand. Besonders die Druiden im Norden lassen sich nicht unterjochen. Erst nach erbitterten Kämpfen ist Britannien zum größten Teil erobert und bleibt bis ins fünfte Jahrhundert römische Provinz.

Die Eroberung Englands durch die Normannen 1066 prägt das gesamte Hoch- und Spätmittelalter des Inselreichs. Die Briten bleiben fast fünf Jahrhunderte gespalten in Sieger und Besiegte, in Angelsachsen und Normannen. Es ist eine Wunde, die sich erst im Hundertjährigen Krieg bei Azincourt wieder schließen soll. Hier, auf dem Schlachtfeld im Kampf gegen die Franzosen, wird ein neues Nationalbewusstsein geboren. Doch der Weg dahin ist lang und steinig. Er führt von der Ausplünderung des angelsächsischen Adels über die Kreuzzüge und der Legende von Robin Hood bis zum verheerenden Einzug der Pest. Doch im Untergang steckt bereits der Keim des Neuen: Das Volk erwacht - die Bauern revoltieren gegen Leibeigenschaft und Willkür. Und 1415 ziehen erstmals freie Männer aus Überzeugung für ihren König ins Feld...

Im 16. Jahrhundert löst Heinrich VIII durch die Scheidung von Katharina von Aragon einen Eklat aus. Die Ehe wird ohne Zustimmung des Papstes aufgelöst und damit die Autorität der römisch-katholischen Kirche in Frage gestellt. Heinrich ernennt sich selbst zum Oberhaupt der Kirche und löst die Klöster auf. Damit ist der Weg geebnet für die protestantische Reformation in England. Doch das Land wird nun vom mehrheitlich katholischen Europa angefeindet. Besonders Spanien entwickelt sich zum mächtigen Rivalen.

Das 17. Jahrhundert steht im Zeichen des Geldes. Nachdem London 1666 durch ein Feuer nahezu verwüstet wird, erwächst aus den Ruinen eine neue Hauptstadt. Der Wiederaufbau bringt einen Wirtschaftsboom, von dem bald das ganze Land profitiert. Die "Bank of England" gibt die ersten Banknoten heraus und die immer stärker zunehmende Verbreitung von Aktien führt zu höheren Investitionen und noch mehr Reichtum. Doch der Wohlstand hat Schattenseiten. Auf der Suche nach dem schnellen Geld spekulieren immer mehr Menschen mit Wertpapieren, bis die Blase platzt...

Die Briten beherrschen die Welt. Das Zusammenspiel von Erfinder- und Unternehmergeist, einer global ausgerichteten Politik und militärischer Stärke erschafft eine florierende Wirtschaft und das größte Imperium, das es je gab. Diese Episode der Doku-Reihe schildert den Aufstieg der Nation zur "Werkstatt der Welt": Erfindungen wie die Dampfmaschine, der damit betriebene automatische Webstuhl und der Ausbau der Eisenbahn führen zu Wachstum und sozialem Wandel, der nicht ohne Unruhen vonstattengeht. Auch die Rohstoffe aus fernen Ländern und neue Territorien werden nicht gewaltlos erbeutet, so hat der Fortschritt durchaus seinen Preis. Prominente Bürger Großbritanniens kommentieren wichtige Stationen der Entwicklung ihres Landes.

Im 19. Jahrhundert geht es für Großbritannien wirtschaftlich weiter bergauf. Auf der ersten Weltausstellung im Londoner Kristallpalast präsentieren sich die Viktorianer als Nation von Erfindern und Eroberern, aber vor allem als Vorreiter der industriellen Revolution. Doch davon profitieren zunächst nur wenige, die wachsende Unterschicht bleibt dagegen auf der Strecke. Immer mehr Menschen strömen nach London, um dort in den Fabriken zu arbeiten, aber ihre Lebensumstände sind oft menschenunwürdig. Die Folgen sind Krankheiten, Unzufriedenheit und Kriminalität. In diesem Umfeld entwickelt sich auch der Nationalsport der Briten: Fußball.