FOLGE 1
Die Wärmemacher
Über die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs wird in Deutschland für die Erzeugung von Wärme benötigt. Im privaten Durchschnittshaushalt sind sogar 90 Prozent der verbrauchten Kilowattstunden Wärme - und nur 10 Prozent Strom. Dennoch spielt das Thema "Heizen" bei der Energiewende nur eine untergeordnete Rolle - oftmals wird es in der Diskussion ganz vergessen. Sonnenkollektoren, die Wärme auf dem Dach erzeugen, gibt es schon seit vielen Jahren auf dem Markt. Sie produzieren quasi umsonst Warmwasser fürs Heizen und zum Duschen. Im Vergleich zu den Photovoltaik-Modulen, die Strom auf dem Dach erzeugen, werden die Wärmekollektoren aber weit weniger finanziell gefördert. Timo Leukefeld, Solaringenieur aus Sachsen, findet das nicht gut, denn für ihn ist die Sonnenwärme ein entscheidender Faktor der Energiewende. "Die Energiewende findet auf dem Dach statt", sagt Leukefeld. Er baut gerade ein Haus, das weder an einer Strom- noch an einer Gasleitung angeschlossen ist. Und im Keller gibt es auch keinen Öltank. Die gesamte Heizung kommt aus einem riesigen Wasserbehälter, der bis unters Dach reicht. Die 9.000 Liter Wasser darin erhitzt die Sonne im Sommer kostenlos. Und dank guter Isolation hält die Wärme bis in den Winter hinein. Wärme zum Heizen aus einem solar erhitzten Wassertank - diese Lösung gibt es bislang kaum in Wohnhäusern. Viel verbreiteter sind Wärmepumpen. Michael Heiler, Chef einer Heizungsfirma im Badischen, schwört darauf, alte Heizungen durch neue zu ersetzen: "Die Energiewende findet im Keller statt", meint er. Die von ihm empfohlenen Wärmepumpen nutzen die Wärme in der Luft, im Boden oder im Grundwasser. Sie sind damit genau wie die Sonnenkollektoren auf dem Dach, die Wasser erhitzen, ein regeneratives und umweltfreundliches Heizsystem.
26 Min. · 8. Sept. 2013
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