Hund, Katze, Chamäleon

Immer mehr Deutsche begeistern sich für Tiere aus fernen Ländern. Was für den einen Hund, Katze, Fisch oder Vogel, sind für den anderen Krokodil, Affe oder Koi-Karpfen. Doch das Zusammenleben mit fremden Artgenossen gestaltet sich häufig komplizierter als vermutet. Die Voraussetzungen sind: viel Platz, viel Zeit und vor allem Geduld.

Vierbeiner als Urlaubsmitbringsel – Wenn Urlauber Hunde retten; Auf streunende Hunde wartet in Spanien der Tod. Meldet dort nach einundzwanzig Tagen Aufbewahrungszeit niemand Besitzansprüche an, werden die herrenlose Vierbeiner getötet. Private Tierschutzorganisationen haben sich der Rettung der Todgeweihten verschrieben. Sie vermitteln Tiere nach Deutschland oder an deutsche Herrchen und Frauchen auf Mallorca, um den Hunden die Todesspritze zu ersparen. Doch viele neue Halter kommen mit den häufig traumatisierten Kreaturen nicht klar.

Der letzte Akt – Szenen aus dem Kleintierkrematorium; In jedem dritten deutschen Haushalt lebt ein Haustier. Wenn die treuen Weggefährten dann das Zeitliche segnen, geht es den Menschen oft so, als sei ein Familienmitglied gestorben. Und das soll standesgemäß beigesetzt werden. Tierfriedhöfe sind rar, so landet das Gros der sterblichen Überreste in der Kadaverbeseitigungsanstalt. Doch immer mehr Tierhaltern ist die industrielle Verwertung ihres Lieblings suspekt. Seit 2002 betreibt das Ehepaar Nietfeld im niedersächsischen Badbergen das erste Kleintierkrematorium Norddeutschlands. Von der Tigerpython bis zum Deutschdrahthaar, von der Siamkatze bis zum Gelbschwanzara – all jene Kreaturen, die sich zu Lebzeiten in deutschen Wohnzimmern tummelten, werden hier verbrannt. Bezahlt wird nach Gewicht, kostspielige Extravaganzen nicht ausgeschlossen.