Ottilie von Faber-Castell - Eine mutige Frau

Ottilie wird aus ihrem behüteten Mädchenpensionatsleben gerissen, als ihr Vater Wilhelm stirbt. Lothar, Ottilies Großvater und Firmenpatriarch, stellt sie vor die Wahl seine Nachfolge anzutreten. Es ist eindeutig, dass sie sich seiner schon längst gefallenen Entscheidung nicht widersetzen kann und stimmt zu. 5 Jahre vor der Volljährigkeit wird sie den honorigen Direktoren des Weltkonzerns vorgestellt. Niemand in der Runde wagt es gegen Lothar ein Veto einzulegen, aber es ist offensichtlich, dass eine weibliche Chefin unvorstellbar ist. Unter dem Schutz ihres Großvaters beginnt Ottilie ihre mehrjährige Lehre und sie erweist sich als klug und gelehrig. Lothar vertraut seiner Entscheidung, wohlwissend, welche Bürde er seiner Enkelin auferlegt hat in einer Zeit des unaufhaltsamen Fortschritts und der Großindustrialisierung.

Ottilie und Alexander heiraten und Ottilie bittet Alexander, den Militärdienst zu quittieren um an ihrer Seite die Firma zu leiten. Die erste Tochter kommt alsbald zur Welt und Alexander arbeitet sich unter der Aufsicht der Großmutter in die Firma ein. Sein Ansehen unter den Direktoren wächst zusehens, was Alexander mit Stolz erfüllt und Ottilie mit einem Anflug von Eifersucht. Das Bild ihrer großen Liebe Philipp ist fast verblasst, sie ist wieder schwanger, als sie ihm unverhofft in der Oper begegnet. Die Frage, warum er nie wieder gekommen ist, liegt in der Luft, genauso wie die Verzweiflung, dass sie sich unter den Augen der Öffentlichkeit nicht näher kommen können. Alexander, der sehr wohl ahnt, was in Ottilie vorgeht, lädt Philipp und dessen ebenfalls schwangere Frau Diana auf einen Besuch ein. Eine geschickte Gegenoffensive.