FOLGE 1
Schliemanns Gold - Das Gold der Kelten
Sie eroberten Rom bis auf das Capitol, der schnatternden Gänse wegen, sie gründeten Paris und Ankara, ihr Einflussbereich dehnte sich von der iberischen Halbinsel und Kleinasien bis zu den britischen Inseln aus - und trotzdem wissen wir kaum etwas über sie. Die Kelten hatten keine Schrift, aber dafür umso mehr Gold. Mit der Kamera verfolgen wir Wissenschaftler bei Ausgrabungen und bei der Analyse der reichen keltischen Goldschätze - eine spannende Spurensuche nach dem mythenumwobenen Volk. Dr. Thomas Stöllner vom Bergbaumuseum in Bochum kennt die Stollen der keltischen Bergwerke in den österreichischen Alpen wie seine Westentasche. Bei der Erforschung der antiken Salzgewinnung stieß er auch auf die Frage: Woher hatten die Kelten ihr Gold? Die prächtigen Grabbeigaben des Fürsten von Hochdorf, der Münzschatz von Manching, der Halsring der Fürstin von Vix. Seine These: Wenn sie mit großem technischen Aufwand unter Tage das begehrte Salz abbauen konnten, mussten sie ihrem geliebten Gold mit ähnlichen Methoden zu Leib gerückt sein. Nur wo soll die archäologische Suche beginnen? Als die Vorläufer der keltischen Stämme aus russischem Gebiet kommend im 1. Jahrtausend v. Chr. nach Mitteleuropa zogen, war ihnen die Eisengewinnung und -verarbeitung bekannt. Spannend ist der Weg, den die Proto-Kelten zurücklegten: Entlang der Donau und ihren Nebenflüssen, die damals reichlich Gold führten. Nahe der ersten keltischen Siedlungen in Mitteleuropa vermuten Stöllner und seine Kollegen ergiebige Goldwaschstellen. So werden die Goldfunde von Erstfeld im schweizerischen Kanton Uri mit modernsten Methoden untersucht. Der Beweis: Es handelt sich weder um Importgold aus dem Mittelmeerraum noch um das legendäre Rheingold, wie lange vermutet wurde. Das Keltengold wurde vor Ort aus dem Fluss gewaschen.
43 Min. · 28. Aug. 2005
ab 6 Jahren