FOLGE 1
Sehnsucht Grönland - mit Markus Lanz
Größte Insel der Erde, sechsmal so groß wie Deutschland: Grönland, "Kalaallit Nunaat" auf Inuktitut, der Sprache der Inuit, was so viel heißt wie "Land der Menschen". Doch viele davon gibt es nicht. Nur rund 57.000, das entspricht wenig mehr als der Hälfte einer deutschen Mittelstadt. Es ist eben ein Land der Natur-Extreme, das wenige Nischen für die Menschen dort lässt mit ihrer eigentümlichen Kulturgeschichte und Überlebenskunst in diesem abweisenden und gleichzeitig überaus faszinierenden Teil der Welt. Geradezu magisch zieht das Land immer wieder Forscher, Entdecker und Abenteurer oder auch Touristen an. Grund genug für das Deutsche Auswärtige Amt, für Grönlandreisen besondere Sicherheitshinweise zu geben: "Das wechselhafte arktische Extremklima, ausgedehnte unzugängliche Gebiete und eine sehr beschränkte Infrastruktur machen Such- und Rettungsaktionen außerhalb der Ortschaften an der Westküste Grönlands praktisch unmöglich. Touristen, die außerhalb geschlossener Ortschaften reisen möchten, sollten sich vor Antritt der Reise mit den damit verbundenen Risiken vertraut machen. Die Mitnahme von GPS und Satellitentelefon wird empfohlen. Von Einzelreisen wird dringend abgeraten. Auch bei Kreuzfahrten besteht ein erhöhtes Risiko." Auch wenn dabei nur von der Westküste die Rede ist, kann das keinesfalls bedeuten, dass beispielsweise Ost- oder sogar Nordküste ungefährlich sind. Aber die Idee scheint fernzuliegen, dass jemand dorthin touristische Alleingänge unternimmt. Vor Tausenden von Jahren kamen die ersten Vorfahren der Inuit aus Asien nach Grönland. Jäger, die gelernt hatten, sich der lebensfeindlichen arktischen Welt anzupassen. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein lebten Inuit in entlegenen Teilen der eisigen Rieseninsel unentdeckt von den Europäern, die schon seit Jahrhunderten immer weiter nach Norden vorstießen: Walfänger, Händler, Glücksritter und schließlich Kolonisten aus Dänemark.
43 Min. · 5. Okt. 2010
ab 6 Jahren