S1, F3: Die Neuzeit war die Epoche der europäischen Welteroberung. Auf den zeitgenössischen Karten bekamen die entdeckten Inseln und Länder ihre Namen, die noch heute gelten. In Erinnerung an den Entdecker Amerigo Vespucci wurde die Neue Welt benannt: Amerika. Die Entdeckungen jenseits der Meere verunsicherten die Kirche, denn Wissenschaftler und Seefahrer trafen dort auf Menschen, Tiere und Pflanzen, von denen in der Bibel nie die Rede war. Auch für das bisher unbekannte Amerika fand die Kirche eine Erklärung: Nachdem Gott die alte Welt erschaffen hatte, formte er noch eine Neue Welt, die nun von den Christen verwaltet werden muss. Die Entdeckungsreisen der Europäer gingen immer weiter und wurden zielgerechter. Die neuen Welten eroberten die Seefahrer mit immer größeren Schiffen, besseren Karten und sie hatten endlich auch Messinstrumente, mit denen sie ihren genauen Standort bestimmen konnten. Die europäischen Seefahrer lernten unter James Cook die Wasserwelt der Polynesier kennen, entdeckten die „terra australis“. Doch wie schon Jahrhunderte zuvor blieben Karten ein gut behütetes Geheimnis, ein kostbares Gut. Nur Könige und ihre Vertrauten durften die Welt in Händen halten.
