Der Nussknacker
Schon lange gilt Der Nussknacker überall auf der Welt als das Weihnachtsvergnügen für die ganze Familie. Die zauberhafte Kombination aus Tschaikowskis Musik, ihrer atemberaubenden Vielfalt an Tanznummern und der rührenden Geschichte um ein junges Mädchen, das erwachsen wird, haben diesem Ballett seinen einzigartigen Status gesichert. Im Laufe der Jahrzehnte ist es von vielen Choreographen immer wieder neu interpretiert worden. Rudolf Nurejews Fassung entstand 1967 und verknüpft die scheinbar disparaten Elemente – Familienfeier im ersten Teil, Divertissement im zweiten – mithilfe einer schlüssigen quasi-Freudianischen Umdeutung. Als Tschaikowski mit der Komposition begann, hatte sich die Handlung des Balletts schon recht weit von der ursprünglichen Geschichte, E.T.A. Hoffmanns Erzählung Nussknacker und Mausekönig, entfernt. Der Choreograph Marius Petipa hatte Hoffmanns grausam-fantastische Geschichte, vermittelt durch eine Fassung von Alexandre Dumas dem Älteren, für das Ballett bearbeitet, aber es war Petipas Assistent Lew Iwanow, der die Choreographie im Vorfeld der Uraufführung am St. Petersburger Mariinski-Theater im Dezember 1892 vollendete. Sowohl Petipa als auch Iwanow überzogen Hoffmanns Schreckensvision dick mit Zuckerguss, was den Tschaikowski-Spezialisten David Brown zu dem Urteil brachte, der Nussknacker sei »zutiefst bedeutungslos«.
Hauptdarsteller:innen Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Liudmila Konovalova, Vladimir Shishov