In einer Collage aus Einzelepisoden und fortlaufenden Fragmenten, Spiel- und Dokumentarszenen, Opern und Stummfilmzitaten fragt Alexander Kluge in eindrucksvoller Montagearbeit und Bildgewalt nach der destruktiven Macht der Gefühle. Die Oper als das "Kraftwerk der Gefühle" spielt dabei eine zentrale Rolle – und sie steht auch für die Zuversicht entgegen besseren Wissens: Wie kann der Kammersänger in Verdis‘ Rigoletto im ersten Akt mit einem Funken der Hoffnung im Gesicht singen, wo er doch "nach 84 Aufführungen den grässlichen Ausgang im 5. Akt kennen muss"? „Die Mehrzahl von Opern endet tragisch. Die Mehrzahl der Kinostücke sucht, selbst wenn die Geschichte tragisch endet, nach einer glücklichen Wendung. (…) Sie können überall Filme sehen, die anders sind als Die Macht der Gefühle.“ (A. Kluge)