The Tribe
Ein Film wie ein freier Fall: radikal, einzigartig, bewusstseinserweiternd, kein doppelter Boden. Das ukrainische Jugenddrama THE TRIBE kommt ohne gesprochene Worte aus und lässt uns die Handlung ausschließlich in Gebärdensprache verfolgen – Untertitel gibt es nicht. Ein kompromissloses Kinowagnis, das mit zahlreichen Preisen, darunter drei Auszeichnungen der Semaine de la Critique in Cannes und der Europäische Filmpreis, belohnt wurde. Die Geschichte über Liebe und Gewalt inmitten eines Gehörlosen-Internats sorgt seit seiner Weltpremiere in Cannes 2014 für ausverkaufte Festivalhäuser und irritiert und begeistert Kritiker und Zuschauer zugleich.THE TRIBE ist keine weitere Thematisierung des oft gezeigten Gehörlosen-Hörenden-Konfliktes, sondern ein konzertierter Blick auf eine autoritär strukturierte Gruppe gebärdender Jugendlicher. Es ist ein über die Grenzen der Ukraine hinausgehender Kommentar auf Identität und Sinnsuche, Unterdrückung und Widerstand. Wuchtiger Sozialrealismus, aktuell wie relevant – das bewegte Portrait einer hermetischen, kaum bewusst gemachten Welt.Sergei ist neu auf dem Internat für Gehörlose. Schnell kommt er mit Jugendlichen einer organisierten Gang zusammen, „The Tribe“ (Der Stamm), in der Gewalt und Schikane mit schonungsloser Dynamik das Leben bestimmen. Notgedrungen muss auch Sergei sich durchsetzen und durch Diebstähle, Raubüberfälle und Zuhälterei sichert er sich seinen Rang innerhalb der Hierarchie. Als er sich in Anya verliebt, die wie die anderen Mädchen der Gruppe vom Anführer zur Prostitution gezwungen wird, durchbricht Sergei den Kodex des Stammes und ist plötzlich auf sich allein gestellt.
Hauptdarsteller:innen
Grigoriy Fesenko, Yana Novikova, Rosa Babiy
Regie
Myroslaw Slaboschpyzkyj