November 1989. Kaum ist die Berliner Mauer gefallen, versuchen alle, die Gunst der Stunde zu nutzen und zwischen Mauerbrachen, maroden Altbauten und den verlassenen Industrieanlagen eines untergegangenen Landes ihre Claims abzustecken.
1991 wird der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen in Berlin wiedergewählt. Er und der Fraktionsvorsitzende der CDU, Klaus Landowsky, heimlicher Strippenzieher der Berliner Politik, träumen davon, Berlin wieder zur Weltmetropole zu machen.
Die Westberliner Elite um Bürgermeister Eberhard Diepgen und den mächtigen Mann Klaus-Rüdiger Landowsky hat ihre Macht Mitte der 90-er Jahre zementiert und feiert sich selbst auf großen Festen in den Beton-Kathedralen der vielen Großbaustellen der Stadt. Doch der erhoffte Hauptstadt-Boom bleibt aus. Immobilienhaie und Großinvestoren haben sich verzockt.
"Ich bin schwul und das ist auch gut so!" Nachdem der Berliner Bankenskandal das etwas verstaubte Machtduo Diepgen und Landowsky 2001 hinweggefegt und die Käseglocke von Berlin genommen hat, zieht mit dem charmanten und auch machtbewussten Klaus Wowereit ein neuer Stil in die Politik ein: Locker nach außen, aber knallhart in der Sache. Berlin muss "Sparen bis es quietscht!".
Im letzten Jahrzehnt erobert das Kapital die Stadt. Während von New York aus eine Finanzkrise die Welt in Atem hält, passiert in Berlin zur Überraschung Vieler das Gegenteil. Die Stadt boomt. Endlich. Und zieht nicht nur Tourist*innen, sondern auch Investor*innen aus aller Welt an und wird zum milliardenschweren Immobilieneldorado.
Florian Opitz
Director