An guten Tagen holt keiner so viele Meeresschnecken aus dem Meer wie Dominic Henderson. Aber im letzten Jahr hatte der Abalonen-Taucher Probleme mit den Ohren und bekam unter Wasser Schwindelanfälle. Mit solchen Symptomen ist nicht zu scherzen, trotzdem geht der „Dominator“ nach einer viermonatigen Pause mit seinem Skipper wieder auf Beutefang. Die seichte Bucht vor der australischen Küste, in der das Duo sein Glück versucht, wirkt auf den ersten Blick sicher. Doch ganz in der Nähe lebt eine Robbenkolonie - die bevorzugte Beute der Weißen Haie.

Port Lincoln ist der Stützpunkt der größten Berufsfischerflotte Australiens und die „Seafood-Hauptstadt“ des Kontinents. Meeresschnecken spielen hier eine bedeutende wirtschaftliche Rolle, doch die Saison geht dem Ende zu. Den Crews bleiben bei zunehmend schlechtem Wetter nur noch 60 Tage, um ihre Quoten auszuschöpfen. Deshalb stehen Skipper „Skin“ und sein Taucher Jay Haagmans vor der Küste gehörig unter Druck. Das Duo macht dort Jagd auf Roe-Abalonen. Diese Exemplare sind bei den Händlern besonders begehrt.

Ein blutiges Ereignis lässt die Taucher an der Südküste Australiens aufhorchen. Eine Horde Orcas hat vor Port Lincoln einen Weißen Hai gejagt und getötet. Touristen beobachteten das seltene Spektakel, bei dem der gefürchtete Räuber plötzlich zur Beute wurde. Die Weißen Haie, welche daraufhin aus ihrem angestammten Jagdrevier flüchteten, könnten nun überall sein. Dadurch erhöht sich das Risiko beim Abalonen-Fang. Ein Hightech-Gerät könnte Dominic Henderson und Dave Delaine dabei helfen, die Gefahr unter der Wasseroberfläche zu minimieren.

Weniger Haie, mehr Abalonen: David Buckland will in den Gewässern von Down Under zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der Australier hat Nitrox mit an Bord. Mit diesem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch kann er länger und tiefer tauchen als sonst - maximal bis auf 26 Meter. In diesen Regionen trifft man seltener auf gefährliche Raubfische, sprich: „Bucky“ ist bei der Arbeit geschützter. Zudem locken am Meeresgrund unberührte Seeohrenbänke, die bis dato noch niemand entdeckt hat. Das ist zumindest die Theorie.

Waterloo Bay, rund 250 Kilometer südöstlich von Melbourne: Abalonen-Taucher Dave setzt alles auf eine Karte. In dem entlegenen Meeresgebiet will er bei einem Nachttauchgang Seeohren im Wert von vielen Tausend Dollar erbeuten. Die Aktion ist extrem riskant. Denn Dave ist nicht der einzige Jäger, der nach Einbruch der Dunkelheit im Revier auf Beutezug geht. Derweil wird Jungspund Leigh in die Familientradition des Abalonen-Tauchens eingeführt, und Freediver Darryl Carrison erkundet neue Fanggründe in Neuseeland.