Die Rache des Regengottes

Die Rache des Regengottes

S1 F1: Die Hochkultur der Maya fasziniert seit ihrer Wiederentdeckung im Urwald Mittelamerikas Forscher und Abenteurer. Das Dschungelreich verfügte über erstaunliche mathematische und astronomische Kenntnisse, mit denen ein präziser Kalender entwickelt wurde - die Genauigkeit der Himmelsbeobachtungen wurde in Europa erst viel später erreicht. In dicht besiedelten Städten lebten bis zu zweihunderttausend Einwohner - weit über dreitausend Kult- und Machtzentren mussten mit einem ausgeklügelten Transportwesen und einer hochgezüchteten Landwirtschaft versorgt werden. Die Maya entwickelten ein kompliziertes Schriftsystem und stellten gigantische Rechenoperationen an. Die Ursachen des rätselhaften Unterganges dieser Zivilisation vor einem Jahrtausend konnten noch nicht endgültig entschlüsselt werden: Hatten sich rivalisierende Fürstengeschlechter gegenseitig vernichtet; ließ die tyrannische Priesterkaste das Land ausbluten oder führte eine selbstverschuldete Klimakatastrophe ins Verderben? Der Film begleitet in den Staaten Mexiko und Guatemala international renommierte Wissenschaftler bei ihrer Suche nach den Gründen des Zusammenbruchs der Hochkultur. Archäologen aus Deutschland untersuchen im mexikanischen Bundesstaat Yukatán die bisher vernachlässigten Siedlungen von Bauern und finden in der Ruinenstadt Xkipché Spuren für eine gewaltsame Vertreibung der Herrscherschicht. Der nordamerikanische Starforscher Richard Hansen analysiert in der Königsstadt El Mirador/Guatemala die Indizien für eine ökologische Katastrophe, die von der Bevölkerung selbst durch eine schleichende Zerstörung der Lebensgrundlagen verursacht wurde. In den berühmten Maya-Ruinen von Palenque haben mexikanische Ausgräber Beweise für eine katastrophale Hungersnot entdeckt. Damit bestätigen sie die Forschungsergebnisse des deutschen Geophysikers Professor Gerald Haug.