S2002, F27: Im Juli und August lässt das Frühlingshochwasser den Jenissej bis zu sieben Meter ansteigen. Dann beginnt die abenteuerliche Reise der 700 Meter langen Holzflöße stromabwärts. Ganze Wälder setzen sich in Bewegung, bis zu 25 000 Baumstämme werden zu Paketen verschnürt. Auf den Flößen stehen Hütten, in denen die Flößer für zwei Wochen leben werden. Einer von ihnen ist Alexander Otzenko, dessen Familie seit über 30 Jahren von der Forstwirtschaft lebt. Der Jenissej ist mit über 4000 Kilometer einer der längsten und wasserreichsten Ströme der Welt. 1200 Flusskilometer haben Alexander Ozenko und seine Kollegen vor sich. Die Fahrt von den Holzfällerdörfern bis zum Polarmeer und zurück dauert über einen Monat. So lange wird der Flößer seine Tochter Alexandra und seine Ehefrau Lena nicht sehen. Normalerweise arbeitet er im Forstwirtschaftsbetrieb von Jarzewo, wo es aber im Sommer kaum etwas zu tun gibt. Alexander und seine Kollegen werden Stromengen passieren, das Floß vor Stürmen in Sicherheit bringen müssen und schließlich den Polarkreis überqueren. Dann sind sie am Ziel - dem Polarhafen von Dudinka. "360° - Die GEO-Reportage" begleitet einen Floßschiffer vom Jenissej auf seiner Fahrt zum Polarmeer auf einem der größten Flöße, das jemals durch Sibirien schwamm.
