Ach, Europa!

Der Mythos von der Entstehung Europas erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem Gott Zeus und einer Prinzessin. Die alten Griechen machen uns vor, wie Zivilisation geht. Sie sind die Vorbilder der Römer, die der mediterranen Kultur im Rest Europas zum Durchbruch verhelfen. Doch im kalten Norden können sich die Barbaren nicht für die südländische Zivilisation erwärmen.

Die Völkerwanderung wirbelt das antike Europa durcheinander. Im Westen Europas übernehmen "Flüchtlinge" die Macht: Hier geben jetzt Germanen den Ton an. Im Osten ist die christliche Religion auf dem Vormarsch. Das heutige Istanbul wird zum Glaubenszentrum.

Das arabische Reich Al-Andalus auf der Iberischen Halbinsel besteht fast 1000 Jahre. Hier beginnt eine Blütezeit für Wissenschaft und Philosophie. Und noch eine Kraft bestimmt nun das Leben: Die Wirtschaft eint zum ersten Mal den Kontinent über alle Grenzen hinweg.

Seuchen, Hunger und Krieg bringen Leid und Elend über Europa und rütteln an den Fundamenten des christlichen Abendlandes. Doch die Europäer kommen sich in diesen Katastrophen näher, alle ereilt ein ähnliches Schicksal. Die Krise beflügelt den Geist: Es entstehen unvergessliche Kunstwerke in der Literatur und der Malerei.

Entdeckergeist oder Größenwahn? Die Europäer erobern die Welt und benehmen sich dabei längst nicht immer angemessen. Urbevölkerungen werden ausgerottet, Reichtümer geplündert. Auf dem europäischen Kontinent sorgen die Ideen eines gewissen Martin Luthers für Sprengstoff.

Frankreichs Sonnenkönig hat einen exquisiten Geschmack und macht weite Teile Europas neidisch auf die Architektur. Es folgt ein Bauboom der Schlösser. Sogar der russische Zar ist infiziert. Er lässt eine der schönsten Städte Europas bauen: St. Petersburg. Und das kleine Land Holland steigt zu neuer Größe auf.