FOLGE 1
Schwarze Löcher
Schwarze Löcher gelten wahlweise als Abrissbirnen des Universums – oder als Dreh- und Angelpunkt kosmischer Geschichte. Sie erzählen, wie das Weltall entstanden ist und wie es einmal enden wird. Doch viele Fragen zu ihrer Bedeutung im Kosmos sind immer noch ungeklärt. Jetzt sollen neue Beobachtungsverfahren Licht in die Angelegenheit bringen: Steht die Lösung eines der größten Rätsel der modernen Astrophysik kurz bevor? Der Weg zur Lösung dieses Rätsels führt über das Kennedy Space Center, den Weltraumbahnhof der NASA in Florida. Dorthin begleitet die Dokumentation einen LKW-Konvoi, der mitten in der Nacht eine Rampe hochfährt. Die Fahrzeuge passieren von Sicherheitsbeamten schwer bewachte Stahltore. Das Ziel der Kolonne: ein hell erleuchtetes Gebäude, in dem die letzten Vorbereitungen für einen Start ins All laufen. Techniker in weißen Schutzanzügen hieven eine wertvolle Fracht in die Ladebucht eines Shuttles. Es handelt sich um einen hochmodernen Forschungssatelliten, der helfen soll, zwei der großen Fragen der Astrophysik zu beantworten: Wie viele Schwarze Löcher gibt es, und welche Auswirkungen hat ihre Zahl auf unser Verständnis vom Universum? In Schwarzen Löchern zeigt sich das Weltall von seiner extremen Seite: Materie und Energie sind in ihnen so dicht zusammengepresst, dass nicht einmal Licht ihrem Gravitationsfeld entkommen kann. Dabei gebärden sie sich wie gefräßige Monster, die alles verschlingen, was in ihre Nähe kommt. Inwieweit diese rätselhaften Objekte einen enormen Einfluss auf Galaxien, Sonnensysteme und das Raum-Zeit-Kontinuum selbst haben, gehört in der Wissenschaft zu den Top-Themen der aktuellen Diskussion. Demnächst sollen hochempfindliche Superteleskope und modernste Laser-Messverfahren eine Fülle neuer Daten liefern, mit deren Hilfe die Forscher ihre Theorien überprüfen können. Eines steht schon jetzt fest: Ihre Ergebnisse werden unser Verständnis vom Universum und seiner Zukunft entscheidend voranbringen.