FOLGE 1
Staudamm contra Regenwald
Im Herzen Amazoniens liegt die größte und teuerste Baustelle Brasiliens: Hier soll das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt gebaut werden - Belo Monte. Wissenschaftler warnen vor den verheerenden ökologischen Folgen. Dieser Eingriff in die Natur wird weitreichende Folgen nach sich ziehen, die Hälfte des Amazonas-Regenwaldes wird vernichtet werden. Für Belo Monte soll mehr Erde bewegt werden als beim Aushub des Panama-Kanals. Dazu kommen Straßen, Starkstromleitungen, Siedlungen für 20.000 Arbeiter. Um Brasiliens Energiehunger zu stillen, wird eine Fläche so groß wie der Bodensee geflutet werden. Auch deutsche Unternehmen möchten davon profitieren: Mercedes Benz liefert 540 Baufahrzeuge, von Voith Hydro, einer Siemens-Tochter, sollen Turbinen, Generatoren und Transformatoren kommen - ein Großauftrag von 443 Millionen Euro. Besonders hart trifft es die Indios. Denn der Rio Xingu, der gestaut werden soll, ist die Lebensader für Dutzende von Indianervölkern im Regenwald. Dieser fast 2.000 Kilometer lange Seitenarm des Amazonas ist eines der letzten intakten Flusssysteme Brasiliens. In seinem klaren Wasser leben 800 Fischarten, viele davon nur dort, sonst nirgends auf der Welt. Auf den Inseln im Rio Xingu legen Schildkröten ihre Eier ab, nisten zahlreiche Vögel. 1961 entstand hier der erste Nationalpark Brasiliens, auch, um den Lebensraum der indigenen Völker zu schützen. Die Berlinerin Rebecca Sommer unterstützt die Ureinwohner bei ihrem Kampf gegen das Staudammprojekt. Als Menschenrechtsaktivistin vertritt sie die internationale Sektion der Gesellschaft für Bedrohte Völker bei den Vereinten Nationen. "planet e." hat sie auf ihrer Reise in das Amazonasgebiet begleitet. Ihre Hoffnung ist auch die der Indios: Die UN muss auf Brasilien einwirken, Belo Monte doch noch zu stoppen.
28 Min.
12. Feb. 2012
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