Tattoos

Kunst am Körper – Leiden für die Leidenschaft. Über die diversen Formen der Körpermodifikation: Tattoos, Piercings und Cuttings. Mehr als sieben Millionen Deutsche schmücken sich mit Tattoos. Früher als Zeichen von sozialen Randgruppen wie Seemännern und Knastbrüdern verpönt, gelten die Kunstwerke auf der Haut heute als modisch und cool. Doch auch die Körpermodifikation unterliegt wechselnden Moden. Waren vor wenigen Jahren noch in Schwarz gehaltene "Tribals" und "Arschgeweihe" in, gelten heute die farbigen, gegenständlichen Motive der so genannten "Old School" als besonders hipp. Auch durchstochene Ohrläppchen und Bauchnabel sind heute seltener zu sehen, dafür gelten Piercings im Intimbereich als letzter Schrei. Spiegel TV Extra berichtet über die aktuellen Trends, begleitet Tattoo-Freaks auf dem Weg zum nächsten Motiv und trifft Menschen, die ihren Körperschmuck am liebsten wieder loswerden möchten.

Tätowierungen erfreuen sich steigender Beliebtheit: ob ein Sternchen hinterm Ohr, ein Drachen auf dem Oberschenkel oder das lebensgroße Portrait der Freundin auf der Brust, die einstigen Statussymbole von zwielichtigen Gestalten, Seemännern und Knastbrüdern sind gesellschaftsfähig geworden. Einmal im Jahr treffen sich die Körperkunst-Liebhaber auf der Tattoo Convention in Berlin. Die Tätowiererin Miss Nico genießt einen guten Ruf in der Szene. Mit ihren filigranen Zeichnungen liegt sie voll im Trend, die Rose im Dekolleté oder schwarze Tribals am Arm sind out, gefragt sind großflächige Körpergemälde. Die Brüder Frank und Bernd Günter wollen sich zu professionellen Nadelkünstlern ausbilden lassen. Bei einem Tattoo-Seminar lernen sie die Grundkenntnisse des Stechens - an einem Stück Schweinehaut. SPIEGEL TV über die Angst vor dem ersten Stich und die Sucht nach immer mehr Körperschmuck.

Tattoo Convention in Frankfurt am Main: Mehr als 300 Tätowierer aus über 20 Nationen zeigen hier ihr Können. SPIEGEL TV trifft Nadelkünstler, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben und begleitet Körperkunstfans auf dem Weg zum nächsten Motiv. Tätowierer Andy Engel genießt einen sehr guten Ruf in der Szene. Mit seinen fotorealistischen Portraits liegt der Bayer voll im Trend. Die Umstände unter denen Peter zum Tätowierer wurde, waren mehr als außergewöhnlich. Während seiner langjährigen Inhaftierung im berühmt- berüchtigten thailändischen „Bangkok Hilton“ lernte Peter alias Lard Yao von den Mitinsassen das Tätowierhandwerk nach traditioneller Technik. Er arbeitet ausschließlich mit Handinstrumenten; ohne Hilfe von Maschinen. Er ist nur einer von vielen, die sich der Leidenschaft Kunst hingeben, die sprichwörtlich unter die Haut geht.