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Wir alle haben es schon gehört: „sie hat mir hinter meinem Rücken ein Kind gemacht!“ oder „ich wusste nichts davon“. Eine solche Behauptung muss Mann sich erstmal trauen, wenn man bedenkt, dass in den meisten heterosexuellen Paaren die Frau den Großteil der Verantwortung für die Verhütung übernimmt und dass die allermeisten Frauen alleine abtreiben, ohne ihren Partner.
Wir leben in einer stark erotisierten Gesellschaft. Wo man auch hinschaut, überall wird mehr oder minder subtil auf Sex angespielt. Ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Bevölkerung fühlt sich hiervon jedoch nicht betroffen. Hyposexuelle, Asexuelle, aus Überzeugung abstinent lebende Männer und Frauen verweigern sich der Verpflichtung zum Sex.
2011 fand in Toronto der erste „Slutwalk“ statt, ein Protestmarsch selbsternannter „Schlampen“, die zum Teil halbnackt gegen die Vergewaltigungskultur protestierten. Seitdem wurde französischen Schülerinnen und Schülern das Tragen von Shorts oder bauchfreien Oberteilen verboten. Eine Lösung des Kleidungsproblems scheint noch nicht in Sicht.
In den letzten Jahren wurde in den sozialen Netzwerken immer stärker über sogenanntes Catcalling diskutiert und einige Männer scheinen zu fürchten, nie wieder „flirten“ zu können. Sie denunzieren einen „neopuritanischen Feminismus“ oder fordern eine „Rückkehr zur Moral“. Dabei sind die Ansprüche an die Herren ziemlich leicht zu erfüllen.