Tierärzte im Einsatz

Wenn in der Millionenstadt München ein Kätzchen vor Schmerzen wimmert oder der treueste Freund des Menschen sich an der Pfote verletzt hat, dann sind die lokalen Tierretter gefragt: Mit dem bundesweit ersten Krankenwagen für Tiere, an dem nur Veterinäre selbst am Steuer sitzen, nimmt die bayerische Landeshauptstadt eine Vorreiterrolle ein. Das Auto und die acht Ärzte werden durch Spenden und Behandlungskosten finanziert. Die Helfer sind 24 Stunden im Einsatz, egal ob an Wochenenden oder Feiertagen. Die Tierärzte Dr. Christine G. (31) und Andreas R. (29) sind im Rettungswagen ein Team: Sie helfen nach Unfällen, Fensterstürzen, bei Schwergeburten oder sind vor Ort, wenn Hunde beim Spazierengehen einfach zusammenbrechen und der Haustierarzt weit weg ist. Christine G. und Andreas R. helfen jedem Tier in Not – egal ob Haus- oder Wildtiere.

Einer der schönsten Tierparks Europas: Die Stuttgarter "Wilhelma". Rund 8.000 Tiere aus fast 10.000 Arten, der zweitgrößte Zoo Deutschlands. Berühmt ist der Stuttgarter Zoo vor allem für seine Menschenaffenhaltung. Hier leben alle vier Arten – Gorillas, Schimpansen, Orang-Utans und Bonobos. Überwacht, beobachtet und gepflegt vom Zootierarzt Dr. Wolfram R. Er hat sich auf Primaten spezialisiert. Täglich besucht Dr. Wolfram R. seine Lieblinge, die Gorillababys Kiondo und Kiru; nicht etwa weil die beiden krank sind, sondern einfach, weil ihm die Tiere so viel Spaß machen. Ob Zootierarzt sein Traumberuf ist braucht man ihn nicht zu fragen, man sieht es. Seit 21 Jahren arbeitet er im Stuttgarter Zoo. Er ist für alle Wildtiere in der "Wilhelma" verantwortlich. Ein anstrengender Beruf ohne feste Praxiszeiten – für einen Tierarzt, der sich im wahrsten Sinne des Wortes zu Größerem berufen fühlt.

Unter den zahlreichen Tierärzten der Stadt Hamburg ist er vielleicht der ungewöhnlichste: Doktor Oriol Specht, 41, gebürtiger Kubaner mit deutschen Vorfahren, ist zweifacher Tierarzt: Nach seiner veterinärmedizinischen Ausbildung an der Universität von Havanna wanderte er vor zehn Jahren nach Deutschland aus – und musste sein gesamtes Studium wiederholen, da der Abschluss in Deutschland nicht anerkannt wird. Nach einiger Zeit als "gewöhnlicher" Veterinär entdeckte er eine Marktlücke: Die fahrende Ambulanz. Seit fünf Jahren fährt er mittlerweile kreuz und quer durch Hamburg und arbeitet Aufträge und Notrufe ab: Von der schlichten Katzenschnupfen-Impfung bis zur Operation auf dem Küchentisch. Auch und gerade am Wochenende, wenn Tierbesitzer viel Zeit für ihre Gefährten haben, ist Dr. Specht bis zu 24 Stunden im Einsatz ...

Ein kleiner Ort 40 Kilometer hinter Konstanz am Bodensee. Hier stapft Tania R. in Gummistiefel und Kittel durch die Kuhställe. Ihre Aufgabe: Blut abnehmen, Kotproben einsammeln, Kälber auf die Welt bringen. Der 39-jährigen war schon in der vierten Grundschulklasse klar, dass sie Tieren helfen möchte. 90 % aller Tierärztinnen spezialisieren sich, betreuen nur Kleintiere oder Pferde. Das kam für Tania nie in Frage. Sie ist auch für große Tiere zuständig. Sie nimmt Dopingproben bei Turnierpferden, besamt Kühe und hat ein Herz für Schweine: 250 edelste Zuchttiere sind bei ihr in Behandlung. Ihr ganzer Stolz ist das transportable Röntgengerät. Die Aufnahmen entwickelt sie in der Gemeinschaftspraxis und kleinere Eingriffe macht sie vor Ort oder im eigenen Operationsraum – nur die schwersten Fälle überweist sie direkt in die Tierklinik.