FOLGE 1
Der ganze Frieden des Mittelmeeres
Rubén Bertomeu ist ein reicher, geachteter Mann und das Oberhaupt seiner Familie. Viele Leute wissen oder ahnen, dass er seinen Erfolg als Bauunternehmer an der Mittelmeerküste jahrelangen kriminellen Machenschaften zu verdanken hat, aber kaum jemand würde es noch laut sagen. Bertomeu ist schon lange zu mächtig, als dass sich jemand mit ihm anlegen wollte. Er hat Verbindungen bis in höchste politische Ebenen. Nun will er sein neues Image als Saubermann pflegen und sich seiner Vergangenheit entledigen, wozu nicht nur sein langjähriger Handlanger Collado gehört, sondern auch der russische Mafiaboss Traian. Bertomeus Familie ist unter all dem längst zerbrochen. Seine Tochter Sylvia leidet unter der emotionalen Kälte ihres Mannes Juan, einem Literaturprofessor. Ihre Tochter Miriam, die sich als Partygirl versucht, kann sie nicht halten. Nahezu als einzige trauert Sylvia über den Tod ihres Onkels Matiás, dem sie sich mehr verbunden gefühlt hat, als ihrem Vater. Ihre Mutter lebt längst nicht mehr und Sylvia verachtet Bertomeus junge Geliebte Mónica, die sich verzweifelt in die Rolle fügen will, die Bertomeu ihr vorgibt. Sylvias Großmutter Teresa, die Mutter der beiden - inzwischen verfeindeten - Brüder, eine strenge und herrische Frau, hat sich schon lange auf ihren Landsitz zurückgezogen. Für Rubén bedeutet der Tod seines Bruders hauptsächlich Ärger, denn gerade als die Totenwache vorbereitet werden soll, wird der einzige Beerdigungsunternehmer am Ort, Valentin Alonso, verhaftet, weil er Leichen verscharrt hat, um sich die Kosten für das Krematorium zu sparen. Das stellt nicht nur gewisse Hürden für die Bestattung dar, sondern könnte auch das Fädchen werden, an dem Bertomeus Machenschaften nun doch noch gut sichtbar in alle Öffentlichkeit gezogen werden, denn Alonso war jahrelang als Strohmann für Bertomeu tätig.