FOLGE 1
Grenzwall gegen die Barbaren
Eine schwer befestigte Grenzanlage zieht sich vor beinahe 2000 Jahren quer durch ganz Europa - der Limes. Kriegsschiffe sichern die Flussgrenzen Rhein und Donau, den "nassen Limes". Palisaden, Wall und Graben, vier Meter hohe Mauern und Kastelle den Landlimes quer durch Germanien, das wilde "Barbaricum". Ein Bollwerk von Nordbritannien bis zum Schwarzen Meer. Das Team von Schliemanns Erben spürt den immer noch vorhandenen Resten des Schutzwalls nach und begleitet Wissenschaftler wie den Althistoriker Professor Christoph Schäfer von der Universität Trier bei ihren Versuchen, mit modernsten Methoden und ausgefallenen Ideen das Geheimnis des Limes zu enträtseln. Wovor fürchtete sich das Imperium Romanum? Wozu diente der Grenzwall gegen die Barbaren? Das römische Weltreich reichte von den Wüsten Afrikas bis in den Nordatlantik. Der nördlichste Außenposten Roms war Britannien. Auch dort trennte eine Mauer die Bürger des Imperiums von den Barbaren: der Hadrianswall. Aus einem aufblasbaren Heißluftschiff, das exklusiv und zum ersten Mal für die zweiteilige Fernsehdokumentation den römischen Grenzwall befuhr, erkennen wir die gewaltigen Ausmaße des Limes in Britannien: 15 Kastelle, in denen eine 12 000 Mann starke Armee stationiert war. 120 Kilometer Mauer, 80 befestigte Tore, 158 Beo-bachtungstürme und hunderte Kilometer schnurgerader Verbindungsstraßen ge-hörten zum Verteidigungssystem Hadrianswall. Wie in Germanien lebten auch hier jenseits der Grenze etliche verschiedene Stämme. Sie liebten ihre Freiheit und Unabhängigkeit. Eine Zentralmacht, wie sie der Kaiser in Rom darstellte, akzeptierten sie nicht.