Riff-Piraten

Mary Yellan verliert ihre Mutter nach kurzer, heftiger Krankheit. Sie muss ihre vertraute Umgebung verlassen und reist ins hochgelegene Bodmin Moor zu ihrer Tante, die mit ihrem Mann zusammen ein Gasthaus betreibt, das Jamaica Inn. Ihr ganzes Leben lang glaubt Mary schon, dass ihr Vater damals von Schmugglern ermordet wurde. In ihr brodelt eine heftige Abneigung. Sie hasst alles, was mit Schmugglern zu tun hat. Umso geschockter ist sie, als sie nach ihrer beschwerlichen Reise feststellen muss, dass ihr Onkel und auch ihre Tante in Schmugglermachenschaften verwickelt sind. Es scheint sogar, dass ihr Onkel der Anführer einer Bande ist, die mordend ihr Unwesen treibt. Eines Nachts muss sie allerdings erfahren, dass ihr Onkel nur ein Handlanger ist. Jemand, der Befehle entgegennimmt. Alle anfänglichen Versuche, sich der Obrigkeit anzuvertrauen, scheitern. Als sie den Pfarrer der Gemeinde trifft, weiß sie nicht so recht, ob sie sich ihm anvertrauen kann. Misstrauisch ist sie auch Jem, dem Bruder ihres Onkels, gegenüber. Obwohl er sie aus dem Moor rettet, zeigt sie ihm die kalte Schulter. Sie verachtet ihn, da sie weiß, dass er nur ein gewöhnlicher Pferdedieb ist. Jem lässt nicht locker, Marys Gunst zu gewinnen.

Joss wird immer noch von seinen Albträumen heimgesucht. Eines Nachts überrascht ihn Mary und weil er so betrunken ist, schüttet er ihr sein Herz aus. Das schlechte Gewissen lässt seine Zunge locker werden. Mary ist erschüttert von dem, was sie hört. Zudem erfährt sie auch noch, dass ihr Vater offensichtlich auch ein Schmuggler gewesen ist. Er wurde von der Obrigkeit gehängt, um für seine Taten zu büßen. Für Mary bricht eine Welt zusammen. Sie hatte immer an das Gute geglaubt. Jetzt ist ihr Weltbild erschüttert. Aus jugendlichem Trotz heraus folgt sie Joss durch das Moor. Sie verirrt sich und findet Jem, der sie überredet, mit auf den Viehmarkt zu kommen, um ein gestohlenes Pferd zu verkaufen. Zuerst ist Mary nicht überzeugt, aber dann folgt sie ihrem Herzen, das sagt: Der Weg gemeinsam mit Jem in die Stadt sei der Richtige. Am Ende des Tages muss sie sich eingestehen, dass sie sich sogar ein wenig in ihn verliebt hat. Sie ist bereit, sich von ihm verführen zu lassen. Und gerade, als sie sich in einem Gasthaus einmieten, verschwindet er. Mary ist bitterlich enttäuscht. Francis Davey, der zum gleichen Zeitpunkt in der Stadt ist, nimmt sie mit zurück nach Bodmin Moor und horcht sie weiter aus.

Die Schlinge um Joss Merlyns Hals zieht sich immer enger. Der Verdacht liegt nahe, dass er der Hauptbefehlshaber der Schmugglerbande ist. Friedensrichter Bassat ist ihm dicht auf den Fersen. Da Francis Davey aber immer dafür sorgt, dass die Beute an einen sicheren Ort kommt, wird im Jamaica Inn bei den Durchsuchungen nie etwas gefunden. Joss Merlyn wird weiter von Albträumen geplagt. Die Angst überträgt sich auf Tante Patience. Sie will, dass sie fliehen, nach Devon, zusammen mit Mary. Aber Joss hat solche Angst vor Francis Davey, dass er sich im Jamaica Inn verschanzt. Harry, Joss ältester Freund, kommt zum Jamaica Inn, um ihn zu warnen. Joss sperrt ihn ein und wird eine Stunde später tot aufgefunden. Ebenfalls Tante Patience. Jem, der zu dieser Zeit im Gefängnis sitzt, erfährt von Harry in der Zelle alles. Er weiß, dass es noch einen Befehlshaber über Joss gibt. Und er weiß, dass es dieser Befehlshaber war, der Joss und Patience umgebracht hat. Harry erinnert sich an einen süßlichen Duft, den er wahrgenommen hat, als ein fremder Mann das Jamaica Inn betreten hat. Jem Merlyn fällt es wie Schuppen von den Augen. Der süßliche Duft war Weihrauch. Der Befehlshaber muss also Francis Davey sein. Bassat glaubt ihm und lässt ihn frei. Jem Merlyn möchte Mary retten. Francis Davey, der begriffen hat, dass er nicht entkommen kann, will Rache üben und entführt Mary an einen Ort, den er sein “Schiff der Narren” nennt. An diesem Ort liegen viele Knochen und Leichen. Mary ist geschockt. Jem Merlyn hat unterdessen Hannah entführt, die Schwester von Francis Davey. Sie verriet ihm den geheimen Ort, an dem sie Davey und Mary vermutet. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem Hannah erschossen wird. Francis Davey stellt Mary vor die Wahl. Wer soll sterben? Jem, sie selbst oder er?